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Michendorf 26.10.44.
Vor ein paar Tagen liess ich mir meine ersten Druckschriften von Anfang April 1941 geben, die ich dem Führer über das Ostproblem zuleitete. Der Eventualfall rückte heran, die Wünsche der Sowjetunion nach Einverleibung der Balt. Länder weiter nach Westen wurden deutlicher. Ein neuer Schlag gegen England konnte angesichts dieser Sachlage nicht riskiert werden: die Auseinandersetzung mit dem Bolschewismus wurde fällig. Der Führer war sehr zuversichtlich: die grösste je dagewesene Panzerarmee wird gegen Osten rollen, sagte er mir. Er war angesichts aller bisherigen Erfolge verständlich, wenn auch Vertrauen zu dem neuen Unternehmen bestand. Trotzdem hielt mich das Gefühl des grossen Raumes zurück, generelle Pläne aufzuzeichnen. Ich schilderte zunächst die 700-jährige Verbundenheit des Baltikums u. der deutschen Rechtsansprüche auf dieses Land, vermerkte dann aber die zentrale Stärke des Russentums u. trat für die Errichtung eines ukrainischen Staates ein – mit allen Konsequenzen: Förderung ukr. Kultur, Wissenschaft, Einsatz gegen das bolsch. Moskau. Hier stimmte der Führer zu! Die Geschichte des Ostens hätte einen anderen Weg genommen, wenn es bei dieser Konzeption geblieben wäre. Ohne eine feste Ukraine bildeten Kaukasier, Turkestaner usw. nicht eine die russische Kraft ausgleichende Macht. Eine Armee von 1 Million Ukrainer mit Blick auf neues Land im Osten hätte uns vielleicht die Katastrophe von Stalingrad erspart. Statt dessen bewirkte das Bramarbasieren der Kochs u. Genossen

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