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zusammen mit einer Denkschrift, dass plötzlich die künftige „Gefahr“ einer Gross-Ukraine an die Wand gemalt wurde mit der Konsequenz, die Ukrainer politisch u. kulturell unentwickelt zu halten. Hinzu kam die lügenhafte Mitteilung, Gn. -F.-Marschall v. Eichhorn sei 1918 von ukrainischen Nationalisten ermordet worden, als Dank für seine gute Behandlung. Man liess inbezug auf mich durchblicken, ich unterliege vielleicht Einflüssen ukr. Emigranten u. vertrete die Reichsmacht nicht so folgerichtig, wie die Herren um das Hauptquartier. Hier hat zweifellos Bormann eine erhebliche Rolle gespielt, anfänglich wohl auch Himmler, der später von seinen S.S.-Führern aus dem Osten aber dann anders beraten worden ist. Jedenfalls zog der Führer seine Zustimmung zu meiner Konzeption zurück; ich glaube, dass ich dies etwas melancholisch dahin vermerkt habe, dass ja er u. nicht ich die Ukraine erobert hätte.
Die Folge war, dass wir in der Ostpolitik überhaupt keine Linie hatten. Auf dem Gebiet der Agrarpolitik konnte ich die Zustimmung des Führers erreichen, auf dem kulturell-politischen tobte sich die Pathologie des Koch-schen Spiessbürgertums aus. – Später musste der gleiche Koch – etwas zugespitzt ausgedrückt – um Ostpreussen Sandgräben schippen gegen die Folgen seiner „Politik“.

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