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Das Problem von echten u. falschen Herrentum taucht also auch hier auf. B. hat eine grosse Auszeichnung erfahren u. einen Mann mit Arbeitskraft u. gesundem Menschenverstand hätten wir alle begrüsst. Aber wenn er, der die 20 Jahre über keinen eigenen Gedanken geformt, keine Organisation aufgebaut u. verteidigt hat, nun einen Richter aus dem Vorzimmer des Führers spielen will, müssen Konflikte entstehen, die ich jedenfalls nur zu gerne vermeiden will. Da aber ausser B. andere R-L. nur sehr selten zum Führer kommen, ist er zum Durchgang aller Wünsche geworden. Er weiss, was das bedeutet u. sorgt möglichst, dass es so bleibt.
Das falsche Herrentum konnte ich die Jahre über im vollstem „Lichte“ bei meinen beiden R-Kommissaren bewundern. Zuerst mit Händen greifbar b. Koch, dann auch bei Lohse. Der erste wollte gleich gegen „Berlin“, hatte zwar keine Ahnung vom Osten, glaubte aber seine Meinung, [dass] dort mit Knute u. Brutalität zu regieren der Befehl des Führers sei. K. hat eine praktische Ader um konkrete wirtschaftliche Aufgaben durchzuführen, für Politik nicht die geringste. Früher Pro-Bolschewist, der von der russischen Jugend schwärmte, von der Einheit des ostpreussischen Raumes mit dem russischen das ungereimteste Zeug schrieb („Aufbau des Ostens“ 1934), betitelte er jetzt die Ostvölker als allg. minderweiter [sic] auch in grösseren Versammlungen. Als erster Beamter des

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