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Aërides expansum Leoniae Rchb. fil.

Von L. Wittmack.

Hierzu Tafel 1296.

Epiphytisch. Stengel aufrecht, steif, mit breiten zweizeiligen Blättern und zahlreichen
steifen Luftwurzeln. Blätter breit zungenförmig, an der Basis gerinnt, an
der Spitze abgeschnitten und stachelspitz, lederartig, dunkelgrün (? W.). Blütenstiele
achselständig, eine dichte*), hängende vielblumige Traube von 30 und mehr
Centimeter Länge tragend. Blumen gross und ansehnlich, da die Lippe sehr ausgebreitet;
Kelch- und Blumenblätter länglich, stumpf zugespitzt, die seitlichen Kelchblätter
am breitesten, weiss mit zartem Rosa verwaschen, Spitzen rosa-purpurn
(die Spreite zuweilen mit einigen wenigen zerstreuten Flecken von derselben Farbe)-
Lippe dreilappig, flach, ausgebreitet, seitliche Lappen stumpflich - sichelformig,
Mittellappen gross, verkehrt-eiformig, gesägt, weiss, längs des Mittelnerven und
am Rande mit einem breiten, rosa-purpurnen Bande. Vaterland Birmah. (Orchid.-
Album.)

Aërides expansum et var. Leoniae H. G. Rchb. f. in Gard. Chr. n. ser. vol. 18
(1882) S. 40 ; Bullet. Soc. Toscana di orticultura vol. X (1885) S. 326 mit farbiger
Taf. 14 ; WILLIAMS, Orchid. Growers Manual, 6ed. p. 101. Orchid.-Album, vol. 7
1888 T. 328.

Diese Pflanze ist zuerst von H. G. REICHENBACH fil. in Gard. Chron.
am 8. Juli 1882 S. 40 kurz beschrieben, nicht, wie aus den Citaten im Orchid-
Album hervorgehen könnte, im Bullet. di Toscana, wo aber die erste Abbildung
gegeben ist. Im Texte des Bull. di Tosc. wird die Pflanze als eigene Art
und zwar geschrieben: A. Leonaei aufgeführt, während die Tafelunterschrift
richtig A. expansum Leoniae lautet. Eine sehr schone Abbildung giebt das
Orchid-Album, dem wir unsere obige Beschreibung entlehnten.

Unsere heutige Tafel, die von Herrn GODEMANN, Gartenbaulehrer am
Pomologischen Institut zu Reutlingen 1885 im Garten des Herrn FRIEDRICH
KRUPP
auf Villa Hügel bei Essen a. Ruhr nach, einem jungen Exemplar
gemalt wurde, steht etwa zwischen beiden in Bezug auf die Lebhaftigkeit
der Farben; die Form der Lippe weicht etwas ab.

A. expansum wurde eine Zeitlang als blosse Varietät von A. falcatum
angesehen. REICHENBACH ist aber in Gard. Chron. l. c. geneigt, es als gute
Art aufzufassen. "Die Blätter sind breiter als bei falcatum und hellgrün.
An der langen Inflorescenz ist der Sporn frei von der Lippe, grösser, grünlich,
innen grün, mit Querstreifen. Der Mittellappen hat zwei nebeneinander
laufende Kiele, an seiner Basis keinen Mittelhöcker und keine Verlängerung
der Kiele. Die Basis der Säule hat eine dreieckige Grube mit ganz scharfen

*) Eher ziemlich locker. W.
Gartenflora 1889.

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