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XI

ten [gefeierten] Monographen der Familie bei Les Devens bei Bex im
Kanton Waat 1843 zwischen O. muscifera und O. fuciflora
beobachteter Bastard.

Die Gattung Ophrys zeichnet sich vor den übrigen, unter
einander sehr nahe verwandten Gattungen der Gruppe, welche
ihren Namen führt, noch mehr durch das eigenthümliche [eigentümliche] Aus-
sehen ihrer Blüthen [Blüten] aus, als durch das technische Merkmal
der zwei getrennten Beutelchen (bursiculae), in welche die
Stieldrüsen der Pollenmassen, die sog. retinacula, eingeschlossen
sind. Diese Blüthen [Blüten] zeigen eine auffallende Aehnlichkeit [Ähnlichkeit] mit
manchen Insekten (in Linné's [Linnés] Sinne), eine Aehnlichkeit [Ähnlichkeit], die
von altersher [alters her] auch in der Nomenclatur [Nomenklatur] ihren Ausdruck ge-
funden hat. Linné sah alle Arten, welche jetzt allgemein
(z. B. in Reichenbach's [Reichenbachs] Werke) zu Ophrys gerechnet werden,
als Formen einer Art, O. insectifera, an; seine übrigen Ophrys-
Arten gehören grösstentheils [größtenteils] nicht einmal zu der heutigen
Tribus der Ophrydeen.

Unter den jetzigen Benennungen und Synonymen von Arten
und Formen sind die Namen apicula, apifera, arachnites,
arachnoides, araneola, aranifera, bombifera, bombyliflora,
bremifera, crabronifera, fucifera, fuciflora, muscaria, muscifera,
myodes, oestrifera, sphegifera, tabanifera, tenthredinifera,
vespifera (die gesperrt gedruckten sind von Reichenbach
für Arten angenommen) aus der Entomologie, nur der
Name Scolopax einem weniger gerechtfertigten Vergleiche
aus der Ornithologie entlehnt. Diese Insekten - Aehnlichkeit [Ähnlichkeit],
welche selbst dem ungeübten Auge des Anfängers die Zuge-
hörigkeit zu dieser Gattung sofort verräth [verrät] (höchstens die
Serapias-Arten erinnern einigermaassen [einigermaßen] in ihren Blüthen [Blüten] an
unsere Gattung, sind aber habituell durch die grossen [großen] ge-
färbten Tragblätter der Blüthen [Blüten] leicht zu unterscheiden), wird
namentlich durch die eigenthümliche [eigentümliche] braune, rothe [rote] oder gelb-
liche Färbung und sammetartige Behaarung der Lippe (labellum)
hervorgebracht, die unverkennbar an den behaarten Hinterleib
vieler Insekten, namentlich Hymenoptera, erinnert. Noch thier-
ähnlicher [tierähnlicher], so zu sagen, erscheinen die in der Regel auf dieser
Lippe befindlichen kahlen Stellen, deren oft bläulich - graue
Farbe und glänzende Oberfläche an die geschorene Haut lang-
haariger Thiere [Tiere], z. B. eines schwarzen Pudels, erinnert. Für
die einzelnen Arten sind diese kahlen Stellen (signa, liturae)

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