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Lippe (bei manchen ungeteilt, bei anderen dreilappig), die Richtung
ihrer Ränder, das Vorhandensein oder Fehlen resp. die Richtung
eines kahlen Anhängsels an der Spitze der Lippe resp. ihres Mittell-
appens, die Form und der Ort der kahlen Stellen.

Die Mehrzahl dieser Merkmale ist geeignet, die beiden Eltern
des fraglichen Bastardes auf den ersten Blick von einander zu trennen,
so dass die intermediäre Stellung des letzteren ebenfalls mit der
grössten Leichtigkeit festzustellen ist. Bei Ophrys aranifera (Fig 3.)
sind die drei Sepala grünlich, die beiden seitlichen Petala nahezu
von der Länge der Sepala, zungenförmig, am Grunde kaum verbrei-
tert, gelbgrün, kahl. Die länglich-verkehrt-eiförmige Lippe ist in
der Regel ungeteilt, mit stark zurückgeschlagenen Seitenrändern, an
der meist ausgerandeten Spitze öfter mit einem Spitzchen, aber nicht
mit einem deutlichen Anhängsel versehen. Die kahlen Stellen stellen
ungefähr ein stark in die Länge gezogenes H dar. O. fuciflora
(Fig. 4.) hat hingegen blassrosa gefärbte Sepala, sammetartig be-
haarte, rötliche, dreieckige, am Grunde etwas herzförmige, seitliche
Petala, die viel kleiner als die Sepala sind, und eine breit-verkehrt-
eiförmige, flache, wenig an den Rändern rückwärts gebogene Lippe,
welche an der Spitze ein aufwärts gekrümmtes, kahles, vorn drei-
zahniges Anhängsel trägt. Am Grunde der Lippe befindet sich in
der Regel jederseits ein hornähnlicher, gerade vorwärts gerichteter
behaarter Höcker; bei O. aranifera genuina Rchb. fil. fehlen diese
Höcker, die auch bei unseren Bastardformen nicht vorhanden sind,
während sie z. B. die ebenso wie die Hauptform verbreitete
var. fucifera (Sm.) Rchb. fil., deren Abbildung wir hier entlehnt haben,
besitzt. Die kahlen Stellen haben die Gestalt eines H, welches min-
destens so breit als hoch ist und unter dem sich häufig noch ein
kahler Querstreifen befindet.

Bei unserem Bastarde sind die Sepala grünlich-weiss, die seit-
lichen Petala, welche halb so gross als die Sepala oder etwas grösser
und zungenförmig sind, gelblich-grün, besonders am Rande etwas sam-
metartig papillös, die Lippe ist an den Rändern ziemlich stark zurückgerollt
und trägt an der Spitze ein gerade vorwärts gerichtetes, zwar
kleines aber deutliches, spitzes Anhängsel. Es liegen von diesem Bastarde
zwei nur wenig verschiedene Formen vor, deren Blüten in den von
Herrn F. Kurtz mit gewohnter Sorgfalt nach der lebenden Pflanze

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