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entworfenen Figuren 1 u. 2 abgebildet sind. Bei der einen (Fig. 1 ),
welche eine der O. aranifera etwas nähere Form darstellt, der auch
das von Herrn W. Lauche's Meisterhand in natürlicher Grösse ab-
gebildete Exemplar angehört, sind die seitlichen Petala schmäler,
länger und mehr gelblich-grün, die Lippe und ihre kahlen Stellen
etwas mehr in die Länge gezogen, während bei der auf Fig. 2 dar-
gestellten Pflanze, die sich der O. fuciflora etwas mehr nähert, die
seitlichen Petala mehr weisslich, breiter und kürzer, die Lippe und
die kahlen Stellen mehr in die Breite gezogen sind. Beide Formen
sind durch die Bildung der seitlichen Petala auffallend von O. fuciflora,
durch das Anhängsel an der Spitze der Lippe von allen For-
men der O. aranifera verschieden. Die Grenier-Philippe'sche Pflanze,
von der ich durch die Freundlichkeit des Herrn Dr. Bonnet ein
Original-Exemplar aus dem Pariser Museum erhielt, stimmt in allen
wesentlichen Merkmalen u. a. "divisions périgoniales intérieures de
moitié plus petites [que les extér.], labelle muni en avant dans
l'échancrure d'un appendice court, glabre et porrige", mit den
hier abgebildeten Formen überein. Unterschiede sind nur in weniger
wichtigen Merkmalen zu finden. Die seitlichen Petala sind etwas
breiter und kürzer, und die nicht ganz fehlende papillöse Bekleidung
ihrer Ränder so unscheinbar, dass Grenier sie glabres nennt; ihre
Farbe ist vom Autor nicht angegeben, scheint aber nach dem trocknen
Exemplar grünlich zu sein. An diesem Exemplar finden sich an der
Lippe zwei sehr starke Höcker, doch unterscheidet Grenier 3 For-
men: α. cornuta mit langen, β. mammosa mit kurzen, γ. explanata
ohne Höcker. Grenier und Philippe haben für ihre Pflanze den
Verdacht der Hybridität nicht ausgesprochen, welchen an Ort und Stelle
zu prüfen ist. Für die hier abgebildete Pflanze kann ich nach Ver-
gleich mit den angenommenen Stamm-Arten an der Richtigkeit von
Herrn Lauche's Annahme hybrider Abstammung nicht zweifeln.
Bei der Geringfügigkeit der oben erwähnten Merkmale, welche die
französische Pflanze von der von Herrn Lauche kultivirten trennen
(bei Bastarden kann ja ohnehin eine völlige Identität zweier an ver-
schiedenen Orten und zu zwei verschiedenen Zeiten entstandenen
Formen nicht erwartet werden), hielt ich es vorläufig für weniger
gewagt, letztere als Form der ersteren unterzuordnen, als sie durch
eine eigene Benennung für wesentlich verschieden zu erklären.

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