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Disa kewensis (grandiflora × tripetaloides)
von G. Bornemann, Blankenburg am Harz.
(Hierzu Tafel 1510.)

Im Jahre 1901 hatte ich die Freude, Disa langleyensis und Disa
Veitchii
, zwei Hybriden, bei mir blühen zu schen und konnte den
Lesern der Gartenflora diese im Jahrgang 1902 Seite 113 Tafel 1496 im
Bilde vorführen. Meinem Versprechen, auch die dritte Hybride, welche
ich in Kultur habe, nämlich Disa kewensis, für die Gartenflora mit dem
Pinsel festhalten zu lassen, sobald sie blühe, konte ich schon im ver-
gangenen Jahre nachkommen (sehe Gartenflora 1902 Seite 411).

Wie schon der Name angiebt, wurde diese Kreuzung im botanischen
Garten zu Kew bei London erzielt. Die Mutter ist di herrliebe Disa
grandiflora
, die ihre grossen Blüten leider nur in geringer Anzahl, meist
zu zweien am Schafte, hervorbringt. Vom Vater, D. tripetaloides, hat
Disa kewensis die Reichblütigkeit ererbt, sie vereinigt meist 8 Blumen
an einem Blütenstand, ähnlich wie Disa Veitchii, In der Grösse der
einzelnen Blumen hält Disa kewensis die Mitte zwischen den Eltern,
Die Färburg der beiden unteren Kelchblätter ist ein ganz reines,
kräftiges Rosa, während das dritte Kelchblatt, der perlweisse Helm,
innen dicht rosa punktiert ist. Die Blumenblätter selbst sind bei
D. grandiflora und ihren Verwandten sehr klein.

An diesen ebenso schönen wie interessanten Erd-Orchideen muss
jeder Pflanzenliebhaber seine Freude haben. Infolge falscher Kultur sind
sie leider recht selten geworden und die vielen Misserfolge haben vor
weiteren Versuchen abgeschreckt. Dennoch ist die Kultur eine ziemlich
einfache und erfolgreiche. Man muss nur darauf sehen, dass die Pflanzen
auch wärend des Winters einen kühlen, luftigen und recht hellen
Standort erhalten, im Winter bei etwa 8° R. (10° C.). Während der
Ruhezeit im September und Oktober wird nur sehr mässig gegossen,
während der Zeit des stärksten Wachstums, die in den zeitigen Frühling
fällt, recht reichlich. Die Erdmischung muss locker und leicht und ein
guter Wasserabzug vorhanden sein. Die Disa setzen bei künstlicher
Befruchtung leicht Samen an und der Erziehung wertvoller Hybriden
steht hier ein weites Feld offen.

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