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394 Vegetationversuche mit Kohlrabi.

Bodenvolumen eine weit normalere als bei Benutzung kleinerer Gefässe
mit geringerem Erdquantum.

Welier hatten von mir ausgeführte Versuche hinsichtlich der zweiten
Frage, welche Nährstoffe und in welchen Mengen man dieselben zu geben
hat, um die Pflanzen zur Ausbildung gröstmöglichster und als Handels-
ware wertvoller Köpfe (event. auch anderer Organe) zu bringen mit
Sicherheit ergeben, dass gleichzeitig neben einer normalen Düngung
(Voldüngung) eine verabfolgte starke einseitige Düngung mit den
Nährstoffen Stickstoff, Phosphorsäure, Kali und Kalk direkt schädigend
auf die Kopfausbildung einwirkt, indem nur ser kleine Köpfe gebildet
werden gegenüber den Pflanzen, welche die Normaldüngung allein er-
halthen hatten, und solchen, welche neben der Normaldüngung nur
schwach einseitig mit Stickstoff. Phosphorsäure, Kali und Kalk ge-
düngt waren. —

Für das Versuchsjahr 1901 lautete nun die zu behandelnde Frage:
„Welche Nährstoffe bewirken eine in jeder Beziehung gute Kopfausbildung
der Pflanze und wie wird dieselbe durch die einzelnen Nährstoffe beein-
flusst, resp. wie wirkt die neben der Volldüngung gegebene einseitige
Düngung auf die Entwickelung und Ausbildung der ganzen Pflanze ein?“

Um eine noch bessere Kopfausbildung in den einzelnen Versuchs-
reihen zu erzielen als früher, erschein es angezeigt, bei den diesjährrigen
Versuchen sowohl die Normaldüngung als auch die einseitigen Düngungen
und die Hälfte schwächer zu nehmen als bei den Versuchen des Jahres
1900 (s. l .c.).

Die Versuchsanstellung war demgemäss, ähnlich der der frühen
Jahre, in wesentlichen folgende: Der schon im Vorjahr verwendete ge-
glüte und äusserst nährstoffarme Seesand (bezogen von Dr. Th.
Schuchardt
in Görlitz) wurde mit Salzsäure und darauf wiederholt mit
destilliertem Wasser bis zur neutralen Reaktion und Abwesenheit von
Chlorverbindungen gewaschen, getrocknet und dann zu gleichen Teilen
mit noch ungebrauchtem Seesand derselben Quelle gemischt. Dieser
Sand hatte nach von mir angestellten Versuchen eine kapillare Hubhöhe
des Wassers von 20 cm. Seine wasserhaltende Kraft betrug 27.1 pCt.

Als Versuchsgefässe dienten grosse, innen glasierte Blumentöpfe
mit einem Abzugsloch am Boden; oberer Durchmeisser derselben 30 cm.
äussere Höhe 25 cm. Sie wurden mit einer Schicht Kieselsteine am
Boden, darüber gelegter dünner Watteschicht, sowie einer an der inneren
Seite der Töpfe befindlichen Glasröhre, welche zur Luftzirkulation diente,
alle vor dem Einfüllen des Sandes auf das gleiche Gwewicht von 5 kg
gebracht.

Auf jedes dieser so vorbereiteten Kulturgefässe kamen dann 8 kg
reiner trockener Seesand, der mit 1.25 l destilliertem Wasser gleich-
mässig angefeuchtet und in diesem Zustande locker in de Vegetations-
töpfe eingefüllt wurde. Das Gewicht des gefüllten Gefässes betrug nun-
mehr 14,25 kg. Auf je 1 kg trockenen Seesandes wurde in diesem Jahre,
wie schon oben erwäahnt, die Hälfte der Konzentration der Nährstoffe
der Sachs'schen Normallösung gegeben, es war somit die Konzentration
der Nährstoffe in diesem Jahre um die Hälfte berabgesetzt gegenüber

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