The Scientific Notebooks of German Orchidologist Friedrich Wilhelm Ludwig Kränzlin

OverviewStatisticsSubjectsWorks List

Pages That Mention Dianthus barbatus

[Descriptions of orchid genera] [manuscript], 1880-1908. Manuscript 11

Page 333
Indexed

Page 333

S. 113.

Disa-Hybriden. Von G. Bornemann, Gärtnereibesitzer, Blankenburg a. Harz. (Hierzu Tafel 1496.)

Von den vielen Disa-Arten ist eigentlich nur die schönste und grossblumigste, die rosig-zinnoberrot blühende Disa grandiflora, in weiteren Kreisen bekannt geworden, und auch ihr begegnet man selten in den Orchideensammlungen, da sie, wie alle Disa-Arten, obgleich sonst nicht schwer zu kultivieren, wiel Licht und Luft verlangt und die Lüftungsvorrichtungen in den Orchideenhhäusern für die Kultur dieser schönen Erdorchideen meist nicht genügen.

Die Anzahl der Disa-Hybriden ist daher eine sehr geringe und meines Wissens giebt es deren nur drei, nämlich

Disa kewensis (D. grandiflora × D. tripetaloides) Disa langleyensis (D. racemosa × D. tripetaloides) Disa Veitchii (D. grandiflora × D. racemosa).

Die beiden letzteren blühten im Jahre 1901 in meiner Gärtnerei und wurden von meiner Frau in beilliegender Farbentafel weidergegeben. Das Blattwerk beider erinnert an das von Dianthus barbatus und ist bei D. langleyensis bläulich-grün, bei D. Veitchii hellgrün und grösser. Die kleine karminpurpurne Blume der ersteren ist nur von botanischem Interesse; da der Blütenstand aber 9—12 Blumen trägt, die Pflanze leicht wächst, willig blüht und leicht Samen bringt, so würde Disa langleyensis ebenso wie ihre Stammart racemosa ein gutes Material zur Erzielung reich- und leichtblühender Hybriden liefern.

Bei Disa Veitchii sind die Blumen schon recht ansehnlich und fallen namentlich durch die prächtige Färbung auf. Die unteren Blumenblätter sin leuchtend magenta - karmin, wärend das hutförmige obere Blumenblatt rosig perlweiss und karmin getuscht ist. Der Blütenstand wird von 4—6 Blumen gebildet.

Für den Orchideen-Liebhaber sind die Disa-Arten und Hybriden durch die ganz eigenmartige Form der Blumen wie durch die aussergewöhnlich lange Dauer derselben wertvoll. Die Blumen halten sich mehrere Wochen lang und würden als vorzügliches Schnittmaterial auch von handelsgärtnerischem Werte sein, wenn es gelänge, reichblühende und grossblumige Hybriden zu erzielen. Dass dies möglich ist, zeigt Disa Veitchii. Die Blütezeit fällt in den Mai, zu welcher Zeit feine Schnittblumen noch wertvoll sind.

Last edit about 4 years ago by alettner
Displaying 1 page