The Scientific Notebooks of German Orchidologist Friedrich Wilhelm Ludwig Kränzlin

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[Descriptions of orchid genera] [manuscript], 1880-1908. Manuscript 09

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210 L. Wittmack: Aërides expansum Leoniae Rchb. fil.

Rändern." - Die typische Art hat spitze und sehr zurückgebogene Seitenlappen an der Lippe. Es giebt aber eine Varietät, bei der diese Seitenlappen stumpf abgeschnitten, selbst beilförmig sind und diese ist von R. zu Ehren der Entdeckerin Frau LEONIE ALLAN GOSS, var. Leoniae genannt.

LEONIE ALLAN GOSS entdeckte, wie C. D'ANCONA im Bull. di Toscana l. c. berichtet, die Pflanze 1878 in British Birmah (Ostindien); im Frühjahr 1879 erhielt der grösste Orchideen-Liebhaber Italiens, Komm. H. Y. ROSS in Castagnolo (Lastra a Signa) bei Florenz einige Pflanzen von Dr. CLEMENT WILLIAMS in Mandalay. Bald nachher sandte letzterer durch Vermittelung von Frau LEONIE GOSS getrocknete Blumen an Herrn ROSS, die dann Prof. REICHENBACH zur Bestimmung übergeben wurden.

C. D'ANCONA bemerkt: die Pflanze ist sehr kräftig, die Luftwurzeln erreichen 1 m Länge und das Blattwerk ist sehr schön. Die Blumen, die im Juni und Juli erscheinen, sind ausserordentlich wohlriechend (wie fast alle Aërides), variieren aber von einem Exemplar zum anderen in Bezug auf die Intensität der Färbung; sie halten sich mindestens 3 Wochen. - Von Insekten wird diese Pflanze wenig angegriffen.

B. S. WILLIAMS giebt im Orchid-Album l. c. einige Winke über die Kultur der Aërides im allgemeinen, die wir hier folgen lassen.

In der Heimat wachsen diese Pflanzen auf Bäumen, meist am Rande oder in der Nahe von Strömen; in solchen Gegenden erhalten sie durch ihre Luftwurzeln, die eine grosse Länge erreichen, alle die Feuchtigkeit, die durch Verdunstung und durch den starken Tau entsteht. Ein Teil dieser Wurzeln hängt frei in der Luft, während andere sich an die Stämme und Äste der Bäume klammern, und auf diese Weise auch von den heftigen Regengüssen Nutzen ziehen, die während der Zeit ihres Haupttriebes, welche auch ihre Blütezeit ist, eintreten. Die Aërides wachsen fast das ganze Jahr hindurch, aber viel weniger, wenn die Regenzeit vorüber ist, da sie dann nur den Tau und die Luftfeuchtigkeit erhalten. - Sie erfordern nur eine leichte Ruheperiode; da sie keine fleischigen Knollen haben, die sie während starker Trockenheit mit Wasser versehen könnten, so hat die Natur für sie durch den Standort gesorgt; der Schatten der Waldbäume erhält sie mit in kräftiger Gesundheit. Übrigens findet man sie im Freien selten so schön wie in unseren Häusern.

In der Kultur gedeihen sie über Sommer gut in einem feucht-warmen Hause, über Winter muss die Temperatur erniedrigt und das Laub trocken gehalten werden. Es gewährt einen hübschen Anblick, wenn sie in Körben gezogen und unter dem Dache aufgehängt werden, wo die Luftwurzeln dann den vollen Nutzen aus der Feuchtigkeit, mit der die Luft beladen werden sollte, ziehen können. Sie wachsen aber ebenso gut in Töpfen und ist lebendes Sphagnum das beste Pflanzmaterial, aber mit guter Drainage, da sie im Sommer häufiges Bewässern erfordern. Im Winter muss das Moos mässig feucht erhalten werden. Die Blätter der Aërides sollte man niemals schrumpfen lassen, da denn die unteren gelb werden und abfallen, sodass ein nackter unansehnlicher Stengel zurückbleibt. Auch sollten sie nicht der vollen Sonne während der heissesten Stunden des Tages ausgesetzt werden, sondern einen sehr leichten Schatten erhalten.

Herr GODEMANN schreibt uns: Die Kultur ist wie bei allen Aërides; sie müssen

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