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14.9.41.
Gestern waren Medem u. Litzmann bei mir. M. berichtete nunmehr mündlich über seine Arbeit in Semgallen. Zunächst dankte er mir, dass ich ihm eine so schöne Aufgabe gegeben hätte. Sie hätten, blos 5 Mann, Tag u. Nacht gearbeitet. Er habe zu 40000 Menschen gesprochen, er übernachte in keinen Gasthäusern, sondern bei Bauern. Er hat das Volk verkrampft, ausweglos vorgefunden. Nicht nur die Juden verhetzten sie, sie waren selbst gespalten; am Ende. Sie hatten derartiges erlebt, dass das deutsche Heer Erlösung für sie war. Jetzt wo Juden u. Kommunisten ausgemerzt sind, lebt das Volk auf. Die Ernte ist bis zum letzten Halm eingebracht, die Neubestellung durchgeführt. Die Wirte haben ihr Land zurückerhalten. Es sei doch viel deutsches Blut in diesen Wirten drin, viel mehr als M. erwartet habe.
Ich wies auf die Gefahr der Rigaer lett. Intelligenz hin; er warnte auch davor, seine Wirten bäten ihn sie doch vor diesen Typen zu verschonen, die schon so viel Unheil angerichtet hätten. Ich sagte, die jetzige Stimmung a. d. Lande sei erfreulich, aber die Gefahr bliebe, dass bei Sattheit u. Gefahrlosigkeit die Grösse des d. Bluteinsatzes wieder vergessen werde.
Litzmann hat in cognito eine Reise durch Estland gemacht u. liebt sein künftiges Königreich bereits sehr. Die Menschen alle freundlich (bis auf die Dorpater Intelligenz) , gutes Blut, peinlichste Sauberkeit. Von den drei balt. Völkern sind die Esten die besten: viel schwedisches u. d. Blut, gemessener als die andern, u. viel zuverlässiger[.] Ich freue mich, meine Heimatstadt, die bis auf d. Industriebauten unzerstört ist, bald wiederzusehen.

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