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14.12.41
Die Gespräche von gestern u. heute beim Führer bewegten sich vorwiegend um das Problem des Christentums. Die Tätigkeit des Bischofs von Münster wurde zunächst erwähnt. Mit seinen Reden bestreiten die Engländer seit längerer Zeit den grössten Teil ihrer Propaganda; zu Hunderttausenden werfen sie Flugblätter ab u. verlesen die Angriffe des Grafen Galen in ihren Rundfunksendungen. Der Führer erklärte, die Herren wollten „Märtyrer“ sein in der Erwartung einer Ehrenhaft. Der Bischof von Münster aber werde einmal vor die Gewehre kommen. Im übrigen sei eine Morallehre auf die Dauer als Hilfe im völkischen Kämpfen unmöglich, welche die Feindesliebe predige, die linke Backe für den Schlag auf die rechte zu bieten befehle usw[.] Dass man seinen Gott auffresse, sich gar 30 Jahre darüber bekriege, ob man diese Fresserei in der einen oder andern Form vornehmen müsse, könne einen an der ganzen Menschheit geradezu verzweifeln lassen. Einige Generale und auch ein Parteiminister beteuerten, erst als Christ könne man überhaupt tapfer sein, als ob die Germanen, Römer oder Griechen feige gewesen wären. Selbst die Bolschewiken verstünden zu sterben, oft hätten sie angesichts einer Gefangenschaft es vorgezogen, sich eine Kugel in den Kopf zu jagen. Er habe seine SS-Divisionen besucht, da gebe es den christlichen Schwindel nicht, sie seien ruhig und wüssten, was sie zu tun hätten. Welchen Sinn Leben und Welt hätten, würden wir nie ergründen, alle Mikroskope brächten uns die Lösung nicht, erweiterten nur um weniges die Einsichten. Aber wenn es einen Gott gibt, dann haben wir die Pflicht, die uns gegebenen Fähigkeiten zu entwickeln. Man könne dabei irren, aber nicht heucheln od und lügen. Diese christliche Heuchelei ginge jetzt ihrem Ende entgegen, in einem Prozess der Abstossung alles Faulen würde eine Gesundung einsetzen. Wenn die Kirchen sich so für die Idiotenerhaltung einsetzten, so sei er bereit, ihnen alle Blöden als Priester und Anhänger zu überlassen. Wenn wir das

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