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Nach dem 12.1.43
Der 50. Geburtstag ist, auch wenn man sich das blos [sic] Gleichnishafte dieses Tages vor Augen hält, doch ein etwas melancholischer Tag. Bei aller Zurückhaltung angesichts der ernsten Lage im Osten konnte ich ihn doch nicht übergehen, denn schliesslich bin ich ja mit Göring auch schon ein Stück Geschichte der n-s. Revolution geworden. Am frühen Morgen ein HJ u. BdM-Chor zu Hause – Begrüssung im Partei-Amt, im Ministerium. Besuche aller irgendwie führenden Persönlichkeiten. Aber vor allem: rührende Briefe aus allen Kreisen des Volkes. Mancher aus der Partei, dem mein Temperament vielleicht weniger angenehm ist, dachte wohl doch an jetzt bald 24 Jahre ununterbrochenen Kampf und an die alles in allem doch geleistete Arbeit, die von mir als unbedeutend zurückzuweisen Theatralik wäre. – Am meisten ergriffen war ich vom Handschreiben des Führers. Wir beide wissen, wie verschieden wir sind, ihm ist bekannt, dass ich manche Menschen, die er wohl aus Gründen höherer Staatsraison im Vordergrunde wirken lässt, als Schädlinge ansehe. Aber stets hat der Führer mir auch in bestimmten Stunden seine Wertschätzung zum Ausdruck gebracht. Was er mir jetzt sagte, war das Schönste dieses 12.1.43. Wenige Nicht nur die sachliche Anerkennung, vor allem die persönliche Wertung.

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