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strassen ebenfalls zerstört. Mit Umwegen schliesslich ins Hotel. – München: zerfetzt, alles was M. ausmachte zerstört, verstümmelt. Auch ein Bild des heutigen europäischen Wahnsinns. – Unterredung mit Schwarz, der die Entwicklung der Parteiführung genau so wie ich aus seinem guten Instinkt beurteilt.
In Berlin lange Auseinandersetzungen mit unserer Bürokratie der sich aufblähenden Parteikanzlei. Diese wechselnden Referenten, die wenig gelernt haben u. nicht den Wunsch besitzen zu lernen, pochen umsomehr auf ihre „Vollmachten“. Tendenz: mir „natürlich“ alle Möglichkeiten, aber Verweigerung des Apparats, d. h. jene Werkzeuge wegzuorganisieren, die mir die Arbeiten überhaupt ermöglichen. Die deutlichen Worte von mir haben die Herren zwar veranlasst, den Bogen nicht zu überspannen, aber das Bestreben ist klar. Schöpferisches Wirken ist also auch bei uns jetzt als Vorwurf zu begreifen. In Vorbereitung meiner Nietzsche-Rede sagte ich meinen Mitarbeitern: die vermotteten Spiessbürger, die N. einst zur Verzweiflung trieben, sind heute noch ungeschminkt[?] da: auch als Amtsleiter d. NSDAP. Ich fügte zum Schluss der Rede darauf bezügliche Anmerkungen hinzu.
Am 14. in Hildesheim. Noch völlig intakt, ein ungewohnter schöner Anblick. Am 15. im Weimarer Nat-Theater N-Gedenkstunde. Als ich mit 16 Jahren N. – Zarathustra in die Hand bekam, lehnte ich ihn als theatralisch u. fremd ab. Das hatte mir N. auf lange verleidet, so dass N. auf meine Entwicklung ohne jede Bedeutung blieb. Erst später habe ich ihn gewürdigt u. seine notwendige Einsamkeit verstanden. Wenn ich heute die Kochs und Bormanns politisch tactieren sehe, dann

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