The Scientific Notebooks of German Orchidologist Friedrich Wilhelm Ludwig Kränzlin

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Pages That Mention Ophrys-

[Descriptions of orchid genera] [manuscript], 1880-1908. Manuscript 11

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XI

ten [gefeierten] Monographen der Familie bei Les Devens bei Bex im Kanton Waat 1843 zwischen O. muscifera und O. fuciflora beobachteter Bastard.

Die Gattung Ophrys zeichnet sich vor den übrigen, unter einander sehr nahe verwandten Gattungen der Gruppe, welche ihren Namen führt, noch mehr durch das eigenthümliche [eigentümliche] Aussehen ihrer Blüthen [Blüten] aus, als durch das technische Merkmal der zwei getrennten Beutelchen (bursiculae), in welche die Stieldrüsen der Pollenmassen, die sog. retinacula, eingeschlossen sind. Diese Blüthen [Blüten] zeigen eine auffallende Aehnlichkeit [Ähnlichkeit] mit manchen Insekten (in Linné's [Linnés] Sinne), eine Aehnlichkeit [Ähnlichkeit], die von altersher [alters her] auch in der Nomenclatur [Nomenklatur] ihren Ausdruck gefunden hat. Linné sah alle Arten, welche jetzt allgemein (z. B. in Reichenbach's [Reichenbachs] Werke) zu Ophrys gerechnet werden, als Formen einer Art, O. insectifera, an; seine übrigen Ophrys- Arten gehören grösstentheils [größtenteils] nicht einmal zu der heutigen Tribus der Ophrydeen.

Unter den jetzigen Benennungen und Synonymen von Arten und Formen sind die Namen apicula, apifera, arachnites, arachnoides, araneola, aranifera, bombifera, bombyliflora, bremifera, crabronifera, fucifera, fuciflora, muscaria, muscifera, myodes, oestrifera, sphegifera, tabanifera, tenthredinifera, vespifera (die gesperrt gedruckten sind von Reichenbach für Arten angenommen) aus der Entomologie, nur der Name Scolopax einem weniger gerechtfertigten Vergleiche aus der Ornithologie entlehnt. Diese Insekten - Aehnlichkeit [Ähnlichkeit], welche selbst dem ungeübten Auge des Anfängers die Zugehörigkeit zu dieser Gattung sofort verräth [verrät] (höchstens die Serapias-Arten erinnern einigermaassen [einigermaßen] in ihren Blüthen [Blüten] an unsere Gattung, sind aber habituell durch die grossen [großen] gefärbten Tragblätter der Blüthen [Blüten] leicht zu unterscheiden), wird namentlich durch die eigenthümliche [eigentümliche] braune, rothe [rote] oder gelbliche Färbung und sammetartige Behaarung der Lippe (labellum) hervorgebracht, die unverkennbar an den behaarten Hinterleib vieler Insekten, namentlich Hymenoptera, erinnert. Noch thierähnlicher [tierähnlicher], so zu sagen, erscheinen die in der Regel auf dieser Lippe befindlichen kahlen Stellen, deren oft bläulich - graue Farbe und glänzende Oberfläche an die geschorene Haut langhaariger Thiere [Tiere], z. B. eines schwarzen Pudels, erinnert. Für die einzelnen Arten sind diese kahlen Stellen (signa, liturae)

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