Hans Vogel diary

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Left Page Wälder, dann wieder grosse und schön angelegte Gärten, Olivenbäume und alles Mögliche. Wir haben viel Hunger, aber erst gegen 4 Uhr nachmittags bekommen wir im Speisewagen Mittagessen. Es ist zwar Kaffeezeit, aber es schmeckt doch. Das Essen ist wie im Scharraf- -fenland: Hors d’oeuvre, zwei Fleischgänge usw. und ganz weisses Brot. Das sind wir garnicht mehr gewöhnt. Um 18 Uhr 30 kommen wir in Lisboa mit 4 Stunden Verspätung an. Wir wohnen im Hotel Suisso-Atlantico, und, obwohl die Eingeborenen sagen, es wäre kühl, schwitzen wir schrecklich.

Right Page Train ticket Billet von Alcantara bis nach Lisboa (Schlafwagen 2. Klasse) [emphasis] IN LISBOA (ESTORIL) [/emphasis] Montag, 30. Juni Nachdem wir von unseren Strapazen ausgeruht sind, sehen wir uns Lisbonne an. Die Stadt ist wie Rom, Paris und London auf 7 Hügel gebaut. Die Strassen sind teilweise grosse Boulevards, mit wunderschönen Gärten und Bäumen in der Mitte, und es ist wirklich ein Vergnügen,

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Left Page spatzieren zu gehen. Besonders schön ist die « Avenida da Liberdade », an deren Ende sich die Statue von Pombal befindet. (Pombal hat die Stadt nach dem Erdbeben von 1755 neu erbauen lassen, und deshalb ist er so berühmt in Lisboa.) Postcard Der Hafen ist sehr schön angelegt, und es sind viele Schiffe da. Man sieht l ihn vom Praça do Comercio aus, ein sehr grosser Platz wo sich die Hauptsächli-chen Behörden befinden. Es gibt schöne Geschäfte mit

Right Page Postcard allem, was man will; besonders die Fressge-schäfte sind von einer ungewohnten Üppikeit. Unser Hotel ist sehr modern und sauber, und das Essen, ja immer das Essen... Stellt Euch vor, 12 – 14 Gänge, nur zum Beispiel schreibe ich kurz eine Speisekarte ab: 1 Vorspeise 2 Suppe 3 Fisch 4 Gebratene Sardinen 5 Reis 6 Erbsen mit Ei 7 Leber 8 Gebratene Nieren 9 Schweine-Cotelettes 10 Hammel-Cotelettes 11 Beafsteak u. Kartoffeln 12 Nachtisch

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Left Page Dazu kommt dann noch Eis, Käse und Obstsalat. Natürlich müssen ¾ von diesem Menü aus lassen. Dienstag, 1. Juli Lissabon hat viele Anlagen (Botanischer und zoologischer Garten...), und heute Nachmittag (es ist sehr heiss) gehen wir in die « Estuva fria ». Das ist ein Park mit schönen Blumen und Pflanzen, sehr gut angelegt, und über den ganzen Garten ist eine Art Dach, so dass es sehr schön kühl da ist. Aber Portugiesisch ist eine sehr schwere Sprache. Beim Lesen ist es leicht zu verstehen, weil es dem spanischen ähnlich ist, aber die Aussprache ist unmöglich! Wir kennen jedoch Deutsch, Englisch, Französisch und noch etwas Spanisch. Da wäre es ja gelacht, wenn wir uns nicht verständigen könnten!

Right Page Mittwoch, 2. Juli Noch ein warmer Tag. Nachmittags gehen wir in den zoologischen Garten. Dieser ist sehr interessant angelegt; es gibt Löwen, Tiger, Affen, Vögel usw., und auch einen Elephanten wo man darauf reiten kann. Besonders schön ist die Kinderstadt. In einem Teil des Garten sind lauter kleine Villen, mit einem kleinem Bandestrand, kleinen Zelten, Schaukeln usw., alles extra für die Kinder, die da sehr schön spielen können. Aber das viele Essen bekommt uns gar nicht, und Ruth und Walter müssen Diät halten, während wir auf die Bauchschmerzen warten. Freitag, 4. Juli Gestern Nachmittag waren wir bei der medicalischen Kontrolle. Wir wissen noch nicht, wann wir wegfahren, denn mit den

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Left Page schönen Ereignissen wird die Abfahrt von der « Nyassa », unser Schiff, immer verspätet. Das kann noch bis zum 24. Juli dauern. Da es in Lisboa so heiss ist, fahren wir nach Estoril ans Meer. Estoril, 22 km. von Lisboa, ist ein schöner Badeort mit grossem Strand. Unser Hotel Miramar ist sehr schön, und wir haben eine wunderbare Sicht auf den Ocean. Photo Samstag, 5. Juli Heute ist es wunderbares Wetter, und wir sehen uns den Strand an. Dieser ist sehr schön angelegt, man muss nur dauernd

Right Page bezahlen: ausziehen, pro Person, 2 Escudo ($) 50, setzen, ohne Schatten, 1$50, mit Schatten +5$, das Bad noch extra 0$50, und so geht das dauernd. Man darf sich nur nichts vormachen lassen. Ausserdem muss [Postcard] man ganz besondere Badeanzüge haben: Alle Erwachsene (über 12 Jahre) dürfen nur lange Badeanzüge haben, Frauen mit Röckchen, Männer mit Röckchen oder Hose, und damit müssen sie ins Wasser gehn. So was! Nachmittags gehen wir auch baden, und sind sehr erfreut davon. Das Wasser trägt sehr stark, wegen des grossen Salzgehalt.

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Left Page Montag. 7. Juli Heute Morgen haben wir auch eine Bekannte am Strand getroffen, die mit uns im Zug war, und wir gehen wieder ins den Blauen Fluten baden. Wir schwimmen bis zu einem grossen Floss, ziemlich weit draussen, mit Sprungbrettern und Wasserrad. Da kann man sich ausruhen, und ein Mann lehrt mich die Grundsätze vom Springen. Gar nicht so einfach! Aber wie ich aus dem Wasser komme, kommt ein Mann auf mich zu marschiert: « Polizei. – Ihr Badeanzug. – Ihre Frau. » (Er spricht sehr schlecht Französisch.) Ich weiss gleich, dass er was an meinem BadeAnzug auszusetzen hat, denn ich habe weder Hose noch Röckchen. Ich führe ihn also zu meiner Frau (er wollte Familie sagen), die sich hütet aufzustehen, denn sie hat auch keine Röckchen!

Right Page Auf einmal geht der Kerl weg, kommt aber gleich darauf mit noch ‘nem anderen wieder, und so erhalten wir ein schönes Protokoll, das uns für Morgen um 16 Uhr nach Lisboa einlädet. Nachmittags machen wir einen Spaziergang nach Cascais, geführt von Frau Laurent, unsere neue Bekannte. Die Küste von Cascais ist sehr felsig, und es gibt tiefe Schluchten, wo das Meer schäumt. Da kann man schön klettern, aber das ist nicht ungefährlich! Postcard [Text added by Hans Vogel] Ein Anblick der Küste von Cascaes

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