Hans Vogel diary

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Left Page Dienstag, 8. Juli Gestern hat Pappi eine Badehose aus Lisboa mitgebracht, und so kann ich trotz meines kurzen Badeanzugs schwimmen. Nachmittags fahren Mammi und ich nach Lisboa, wegen dem Protokol. Bei der Polizei sind schon viele Leute, alle mit Badeanzügen die auch nicht richtig sind. Das ist zu komisch. Wir werden auch aufgerufen; der Kapitän sagt uns, der Badeanzug sei zu kurz, und das ist alles. Da für muss man eine 20 km lange Reise machen! Mittwoch, 9. Juli Heute fahren wir alle nach Lissabon, weil wir geimpft werden. Zum Mittagessen sind wir schon wieder zurück. Aber unsere Abfahrt ist noch unbestimmt. Es hiess, die Nyassa fährt am 5. Juli, dann am 15., dann an 25., und jetzt,

Right Page Photo [Text added by Hans Vogel] Park und Casino von Estoril heisst es, sie führe überhaupt nicht im Juli, weil sie erst für Truppentransporte auf die Azoren müsste. Hoffentlich fährt sie überhaupt. Das ist die Hauptsache. Donnerstag, 10. Juli Heute ist gar keine Sonne da, und so gehen wir vormittags spazieren. Ursprünglich wollten wir nach Cintra fahren, aber man hat keine Aussicht heute. Nachmittags ist es noch schlechteres Wetter, und ich habe nicht einmal Lust zum baden.

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Left Page Freitag, 11. Juli Heute Morgen ist es ziemlich gutes Wetter und so können wir ja unsern Ausflug nach Cintra machen. Also gegen 9 Uhr fahren wir vom Hotel ab mit einem Auto. Es geht landein, in die bergige Landschaft, und bald kommen wir zum Schloss der Pena. Photo Dieses Schloss, vom XVI. Jahrhundert, ist ganz im ara-bischen Styl gebaut. Hoch auf einem Felsen gelegen, mit Fenstern die sich über den Abgrund öffnen, ist Pena ein grossartiges Schoss. Man kann den ganzen Wald und die Landschaft übersehen; man sieht auch Castelo dos Mouros, das Maurenschloss, und den Palast von Cintra. Wir steigen erst die Treppe zum

Right Page Photo Uhrenturm hinauf und gehem durch enge Gänge. Auf einmal sind wir auf einer Terasse von wo man die ganze Landschaft übersieht: den Wald, das Mauren-Schloss, herrliche Parkanlagen, Cintra mit dem Palast, und ganz im Hintergrund das Meer. Dann besichtigen wir das Innere: da sind wunderbare Räume mit schönen Teppischen, mit grossen Kronleuchtern aus echt Böhmischen Glas; dann kommen Schlafzimmer mit Waschkabinets, und wieder Terassen mit Sonnenuhren. Bis 1910 war das Schloss bewohnt;

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Left Page Photo dann wurde die Koenigsfamilie verjagt, und das Schloss wurde Museum. Jedenfalls haben diese Leute auch ihr Geschirr zurück lassen müssen (ungefähr wie wir), und wir haben die Cristalgläser mit Goldrand und die Teller mit goldener Krone recht bewundert. Nach dieser Visite steigen wir wieder ins Auto und fahren nach Castelo dos Mouros. Das sind lauter hohe Mauern, auch auf einem Berg, in welchen einst die Mauren wohnten. Wir steigen ganz hoch hinauf,

Right Page Postcard und auch von da haben wir eine schöne Aussicht. Nachdem wir wieder runtergestiegen sind, fahren wir zum Palácio Nacional de Cintra, wo König Alphonso von Portugal gewohnt hat. Zuerst gehen wir in ein grosses Vorzimmer, und dann in die Küche. Das Photo sind zwei grosse Räume mit enormen Herden; keine Schornsteine, sondern die Decke spitzt sich oben zu einem grossen Rohr zu, wo der Rauch herrauszieht. Von aussen

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Left Page sieht das wie zwei grosse Türme aus. Wir besichtigen den Saal der Hirsche, das Bad der Mauren und noch das andere sehenswerte des Palast and dann gehen wir essen. Nach dem Essen fahren wir nach Monserrate. Das ist ein sehr grosser Garten mit einer wunderbaren Flora. Da gibt es Photo IN Montserrate Palmen, Korkbäume, exotische Gewächse und alle möglichen Blumen und Pflanzen.

Right Page Alles ist sehr schön angelegt, und man kann meinen, dass alle 5 Erdteile etwas von ihrer schönsten Flora dafür gegeben hätte. Aber auf dem Heimweg kommenl wir in eine Wolke, und man kann überhaupt nichts mehr sehen, trotzdem werde ich diesen Ausflug nie vergessen. Sonntag, 13. Juli Gestern war schlechtes Wetter, und heute scheint es nicht viel besser zu werden. Wir gehen trotzdem vormittags baden, und nachmittags regnet es in Strömen. Vor-läufig ist es aus mit der Sommer-Frische. Montag, 14. Juli Morgens machen wir einen schönen Spaziergang, und nachmittags gehen wir schwimmen.

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Left Page Photo Die Badekompanie: im Vordergrund Fr. Lorant. Hinten ist Pim-Pim, der Kuchenverkäufer. Freitag, 18. Juli Die Tage waren sehr heiss, und wir können oft zwei Mal schwimmen gehen. Gestern Abend durfte ich sogar mit ins Kino gehen; es gab Gulliver’s travels, ein amerikanischer Farbenfilm. Der Film war sehr nett aber ganz anders als der Roman von Swift. Heute erfahren wir, dass die Nyassa am 25. fährt, d. h. in einer Woche. Hoffentlich fahren wir da auch.

Right Page Samstag, 19. Juli Heute (sehr warmer Tag), schwimmen wir wieder aufs Floss, um uns in der Sonne zu bräunen. Aber die Polizei macht der Freude schnell ein Ende! Sie hat mit Fernstechern beobachtet was verboten ist, und jetzt kommt sie mit einem Trampelschiff, was mit Pedalen bewegt wird, und verteilt Protokolle! Sonntag, 20. Juli Heute machen wir wieder einen Ausflug. Morgens um 9 ½ Uhr fahren wir mit einem Auto über Sintra nach Mafra. Auf dem Weg sehen wir grosse Säger von Marmorblöcken; es gibt in dieser Gegend viele Marmorbrüche. In Mafra besichtigen wir die Kirche, die aussergewöhnlich gross ist, sie ist ganz aus Marmor. Ausserdem sind 6 Orgeln da, keine Bänke, weil die Leute

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